DÜRRENMATT – Eine Liebesgeschichte setzt dem Menschen, Denker, Schriftsteller und Maler Friedrich Dürrenmatt ein intimes filmisches Denkmal.
Im Zentrum des Films steht die bisher unbekannte Liebesgeschichte von Friedrich Dürrenmatt und seiner Frau Lotti Dürrenmatt-Geissler. 40 Jahre lebten die beiden in einer engen Beziehung: Kein Werk, das er nicht mit ihr diskutierte, keine Probe, auf die sie ihn nicht begleitete. In späteren Jahren wurde die Beziehung zunehmend problematisch. Nach Lottis Tod 1983 stürzte Dürrenmatt in eine tiefe Krise, aus der er sich mit einer neuen, grossen Liebe befreite.
Dürrenmatt war einer, der gerne laut dachte. Einer, der von sich behauptete, dass er nie Verzweifle, weil er immer berauscht sei von den Möglichkeiten des Guten, des Bösen und des Verrückten, die es auf dieser Welt gebe.
Seine Schwester Verena (Vroni) Dürrenmatt (91) und seine Kinder Peter Dürrenmatt (66) und Ruth Dürrenmatt (64), die zum ersten Mal öffentlich über den Vater reden, kennen auch die andere Seite: Für Dürrenmatt stellte der Humor die einzige Möglichkeit dar, Distanz zu einer Welt zu nehmen, die er schwer erträglich fand und oft schwer ertrug. Aber wenn man die Wahl zwischen zwei Todesarten habe, so Dürrenmatt, solle man sich nicht zu Tode ärgern, sondern sich lieber zu Tode lachen.
Friedrich Dürrenmatt im Januar 1983, nach dem Tod seiner Frau Lotti
„Wenn die Frau stirbt, führt das zu riesiger Verwirrung,
man macht irrsinnig viel Blödsinn, weiss eigentlich
nicht mehr, wie man leben soll.
Ich muss mir irgendwie ein neues Leben erfinden,
eine neue Technik, zu leben.
Und plötzlich, wenn man auf sich selbst zurückgeworfen ist,
stellt sich einfach die Frage: Wie kann man noch produktiv sein?“